Phasen des Index-Prozesses

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Die Varianten, mit dem Index für Inklusion zu arbeiten, sind geradezu unüberschaubar. Beispielsweise können

  • Sitzungen von Teams mit einer „Frage des Tages“ aus dem Index beginnen, deren Tragweite reflektiert wird,
  • Konferenzen einen Indikator zu Rate ziehen, der den Blick auf das Thema inklusiv schärft,
  • größere Treffen der Schulgemeinschaft oder Teile von ihr in sechs Kleingruppen im Index ‚schnüffeln‘, um die Vielfalt von Fragen und das Potenzial der sechs Bereiche erfühlen zu können,
  • und viele andere Formen der Beschäftigung mit ihm mehr.

Im Index selbst wird ein sehr systematisches Vorgehen in fünf Phasen vorgeschlagen - eine weitere Variante der Arbeit mit ihm, die sich anbietet, wenn wenig Erfahrungen mit systematischer Schulentwicklung vorhanden sind.

  Phase 1 - Den Index-Prozess beginnen

Diese erste Phase des Index beginnt mit der Bildung der Koordinationsgruppe, dem Index-Team, das die ganze Schulgemeinschaft repräsentiert. Mitglieder des Teams können durch die Gruppen gewählt und mit einem inhaltlichen Mandat ausgestattet werden. Es erörtert seinen Zugang zur Schulentwicklung und verbindet die Arbeit des Index mit den bestehenden Regelungen. Alle Mitglieder des Teams steigern das Bewusstsein in der Schule für den Index, setzen sich mit den Materialien auseinander und bereiten deren Gebrauch für die Ausarbeitung der Bestandsaufnahme der Schule mit Mitarbeiter*innen, Eltern und Schüler*innen vor.

Phase 2 - Die Schulsituation beleuchten

In dieser zweiten Phase nutzen die Mitglieder des Index-Teams ihr Wissen über den Index-Prozess, um mit anderen Gruppen in der Schule wie Mitglieder schulischer Gremien, Schüler*innen und Eltern sowie mit anderen, für die Schule wichtigen Mitgliedern der Gemeinde zu arbeiten. Das Team analysiert die Ergebnisse der Besprechungen und initiiert weitere notwendige Untersuchungen, so dass die Erkundung vervollständigt wird. Dann werden die Prioritäten für die Entwicklung gemeinsam festgelegt.

Phase 3 - Ein inklusive Schulprogramm entwerfen

In der dritten Phase des Index überarbeitet das Index-Team in einer Reihe von inhaltlichen konzentrierten Treffen das Schulprogramm. Es entscheidet, in welchem Umfang das Schulprogramm angesichts der Arbeit mit dem Index geändert werden soll, und arbeitet die Prioritäten, über die am Ende der Phase 2 Übereinkunft mit allen Beteiligten erzielt worden ist, in das Schulprogramm ein - und spätestens hier ist es Zeit, das Index-Team mit einer vorhandenen Schulentwicklungsgruppe zu verschmelzen oder zumindest in intensive Kooperation zu bringen.

Phase 4 - Die Prioritäten umsetzen

In dieser vierten Phase des Index setzt die Schule die Prioritäten in die Praxis um. Hierbei können weitere Untersuchungen in der Schule erforderlich sein, die den Charakter von Handlungsforschung annehmen können. Die Entwicklungsschritte werden durch die Zusammenarbeit, gute Kommunikation und das allgemeine Engagement für die inklusive Wertorientierung unterstütz und entsprechend den Kriterien im Schulprogramm beobachtet und eingeschätzt, der Fortschritt wird dokumentiert. Dies ist eine fortlaufende Phase.

Phase 5 - Den Index-Prozess reflektieren

Die Steuerungsgruppe hält Rückschau auf den Gesamtprozess der Entwicklung. Sie reflektiert deutliche Fortschritte bei der Veränderung von Kulturen, Strukturen und Praktiken und diskutiert nötige Modifikationen des Index-Prozesses. Die spezifisch adaptierten Indikatoren und Fragen nutzen sie, um das Ausmaß der Veränderungen innerhalb der Schule ermitteln und neue Prioritäten für das Schulprogramm des nächsten Jahres formulieren zu können.

Wenn der Index-Prozess einmal durchlaufen ist, werden die Phasen zunehmend verschwimmen, denn irgendwann werden mit einiger Wahrscheinlichkeit gleichzeitig neue Prioritäten überlegt (Phase 3), andere umgesetzt (Phase 4) und auch das Schulprogramm fortgeschrieben (Phase 3) – so werden sich die Phasen irgendwann mehr oder weniger auflösen und die Schule wird souverän mit der Gestaltung von Entwicklungsschritten ‚selbstgestrickt‘ umgehen.